Torvald

2014

Öfter mal die Perspektive wechseln ... Ausgelöst durch feministische Diskurse hat sich in den letzten Jahrzehnten ein gesellschaftlicher Wandel vollzogen. Die Frau von heute ist selbstverständlich emanzipiert. Dass dadurch aber die Rolle des Mannes ziemlich ins Wanken geraten ist, entzieht sich oft der allgemeinen Aufmerksamkeit.

 Foto: Judith Stehlik

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Wie definiert sich ein Mann von heute ohne klare Vorbilder und Orientierungshilfen? Welcher Vision folgt er? Das Bekannte, das von den Vätern noch Gelebte, driftet sukzessive immer weiter weg. Konfrontiert mit einer Vielzahl neuer Anforderungen, Bedingungen und Möglichkeiten, sieht er zumeist nur schemenhaft neues Land.

Nach Ibsens revolutionärer Drehung der Optik auf die unselbständig gehaltene Frau in seinem Klassiker „Nora oder Ein Puppenheim“ richtet Rachelle Nkou und ihre Gruppe DAS GUT diese wieder auf den Mann ein. In ihrer Version wird der Ehemann Torvald ins Zentrum gestellt. Am Zenit seiner Karriere als Bankdirektor verliert er plötzlich die Bodenhaftung in seinem Leben und gerät im Spannungsfeld zwischen männlicher Identitätskrise und Bournout-Syndrom ins Schleudern.

Mit: Alexander Braunshör, Martin Bergmann, Birgit Linauer, Julian Loidl und Johanna Orsini-Rosenberg
Regie: Rachelle Nkou
Text: Veronika Merklein, Lisza Loidl, Rachelle Nkou, Iris Stromberger,
Raimund Wallisch
Bühne: Florian Reichmann
Kostüm: Rachelle Nkou
Choreographie: Lisza Loidl
Musik: Austrian Apparel
Video: Judith Stehlik
Regieassistenz: Stephanie Kohlross

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Torvald erzählt in ebenso rasanter Sprache wie Geschwindigkeit eine Geschichte von Konsumkritik und Selbstverlust, die zwar nicht immer verständlich ist, bei der man aber herzhaft lachen kann.